Die Freude am eigenen Gemüsebeet kann schnell in Frust umschlagen, wenn der schöne frische Salat über Nacht von einer hungrigen Schnecken-Invasion erobert und aufgefressen wird. Ein eigenes Hochbeet schafft zuverlässig Abhilfe! Der Hochbeetbau ist hierbei nicht sonderlich kompliziert.
Es gibt viele Hausmittel, die gegen Schnecken empfohlen werden – keines davon wirkt jedoch durchgehend.
- Holzasche sei zu feinkörnig und ein zu trockener Untergrund für Schnecken – bis zum nächsten Regen.
- Ebenso wird gerne auf Salz im Kampf gegen Nacktschnecken verwiesen. Salz entzieht den Schnecken das Wasser – und diese sterben einen qualvollen Tod. In der Praxis hält die Salz-Barriere aber ebenfalls nur bis zum nächsten Regen. Darüber hinaus wird der Boden nach einigen Salzgaben zur Salzwüste und zu sauer.
- Kaffeepulver soll Schnecken aufgrund des enthaltenen Koffeins töten – der nächste Regen macht aber auch diesem Hausmittel den gar aus.
- Bierfallen – hier scheinen einige Gärtner ihre Vorliebe für Bier mit in den Kampf gegen die Nacktschnecke einbeziehen zu wollen. Tatsächlich lockt die Hefe im Bier Schnecken aus einem größeren Umkreis an – aber nicht alle Schnecken ertrinken auch in den Fallen. Somit sollten Sie die Bierfallen regelmäßig überprüfen und die Schnecken absammeln.
- Der Tipp sich Enten zuzulegen, ist wahrscheinlich der effektivste Tipp – wenn Sie müssen sich danach allerdings den Hinterlassenschaften der Enten widmen.
Die chemische Keule ist in vielen Fällen langsam und qualvoll. Somit sollten Schneckenkorn und die in Mode gekommenen Nematoden (Bandwürmer) ausfallen.
Sind die Schnecken erst einmal im Beet, sind sie nur wieder schwer loszuwerden. Daher empfehlen wir, dass Sie den Schnecken einen Schritt voraus sein sollten. Ein Hochbeet reduziert die Schnecken und somit auch die Schäden an der Ernte erheblich – sie erreichen die Pflanzen erst gar nicht.
Vorbereitung
Der Aufwand für den Bau eines eigenen Hochbeets hält sich in Grenzen – ein schönes, kleines Projekt. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und bereiten Sie zunächst alle benötigten Werkzeuge und Materialien vor. Das hier vorgestellte Hochbeet ist nur für Gärten geeignet. Auf Balkon und Terrasse müssen Sie die Konstruktion der Grundpfosten anpassen.
Material
- 4 Holzstangen circa 50 mm Durchmesser und 900 mm Länge
- 1 Grundplatte (Fichte, Mulitplex) 1,5 m lang 50 cm breit 16 mm stark
- 2 Längsseitenteile (Fichte, Mulitplex) 2x 1,5 m lang und 25 cm breit 19 mm stark
- 2 Breitseitenteile (Fichte, Mulitplex) 2x (50 cm + 2x Plattenstärke) lang und 25 cm breit 19 mm stark
- Kanthölzer z. B. 25/25 mm gesamt 4,6 lfm
- 4 Blumentöpfe aus Plastik groß
- 1 Blumentopf aus Plastik klein
- Isolierfolie oder Teichfolie 2,2 m lang 1,2 m breit
- Edelstahl- oder verzinkte Schrauben z. B. 3,5 × 40 mm
- Reißnägel
Werkzeug
- Forstbeil oder Tischlerbeil
- DICTUM Ryoba 240
- Turbo-Cut Fuchsschwanz
- Akku-Bohrschrauber
- Wasserwage
Bau der Unterkonstruktion
Zunächst bauen Sie die Unterkonstruktion, mit der das Hochbeet an Höhe gewinnt. Um eine Beethöhe von insgesamt 950 mm zu erreichen, benötigen Sie die passenden Pfosten, auf denen das Hochbeet in der Erde steht - 900 mm Länge reichen hierzu aus. Die Pfosten bereiten Sie aus Holzstangen mit ca. 50 mm Durchmesser zu. Das Holz sollte Feuchtigkeit lange Widerstehen können, da Ihnen ansonsten die Basis Ihres Hochbeets wegfaulen würde. Neben Fichte oder Douglasie sind auch imprägnierte Stangen eine gute Wahl. Vermeiden sollten Sie Kanthölzer aus Buche oder Reststücke Ihres Apfelbaums – diese verfaulen in der Erde binnen weniger Monate.
Die vier Holzstangen sollten eine Länge von rund 900 mm haben, auf der Erdseite benötigen sie eine Spitze. Mit einem Beil (Forstbeil oder Tischlerbeil) lässt sich die Spitze recht einfach durch schräge Schläge anfügen. Legen Sie die Stange auf ein Brett, damit Sie nicht ins Erdreich schlagen und das Beil verschmutzen oder gar an Steinen beschädigen. Falls Sie die Stangen kürzen müssen, können Sie diese mit einer groben Japansäge kürzen – etwa der Silky Tsubasa 295. Bevorzugen Sie es traditionell europäisch, greifen Sie zum Fuchsschwanz.
Zunächst bauen Sie die Unterkonstruktion, mit der das Hochbeet an Höhe gewinnt. Um eine Beethöhe von insgesamt 950 mm zu erreichen, benötigen Sie die passenden Pfosten, auf denen das Hochbeet in der Erde steht - 900 mm Länge reichen hierzu aus. Die Pfosten bereiten Sie aus Holzstangen mit ca. 50 mm Durchmesser zu. Das Holz sollte Feuchtigkeit lange Widerstehen können, da Ihnen ansonsten die Basis Ihres Hochbeets wegfaulen würde. Neben Fichte oder Douglasie sind auch imprägnierte Stangen eine gute Wahl. Vermeiden sollten Sie Kanthölzer aus Buche oder Reststücke Ihres Apfelbaums – diese verfaulen in der Erde binnen weniger Monate.
Bau der Beetkiste
Auf die Grundpfosten wird die Beetkiste aufgesetzt. Die Bettkiste bauen Sie aus Fichtenbrettern oder Multiplex. Wie groß die Beetkiste wird, können Sie selbst festlegen. Wir gehen im folgenden davon aus, dass Sie sich an die 1,5 m Länge, 0,5 m Breite und 0,25 m Höhe aus dieser Anleitung halten. Beachten Sie, dass bei langen Beeten ggf. noch weitere Pfähle benötigen.
Beginnen Sie mit der Grundplatte aus wetterfest verleimten Fichtenholz. Sie können auch sich nicht vollsaugenden Multiplex verwenden – MDF oder Spanplatten eignen sich nicht für das Beet.
Schrauben Sie auf die Grundplatte bündig mit der Außenkante kleine Kanthölzer (25/25 mm) von unten an. Diese benötigen Sie später zur Befestigung der Seiten. Verwenden Sie Edelstahlschrauben, da diese deutlich länger halten und nicht rosten. Schneiten Sie die Längs-Seitenbretter auf das Maß der Grundplatte. Diese werden nun stirnseitig auf die Grundplatte durch das Kantholz geschraubt. Für einen besseren Halt der Ecken kann noch ein Kantholz an diese Seitenbretter angebracht werden.
Messen Sie als Nächstes das Breitenmaß und schneiden Sie die zwei Seitenbretter zu. Diese werden ebenso angeschraubt.
Für den Ablauf benötigen Sie einen kleinen Blumentopf aus stabilem Plastik. Dieser wird nahe einer der Ecken in der Grundplatte versenkt. Hierbei sollten Sie die Pfosten, auf denen die Beetkiste steht, berücksichtigen. Schneiden Sie an der gewünschten Stelle mit der Stichsäge ein Loch, das den Blumentopf aufnimmt. Der Durchmesser sollte hierbei dem Durchmesser des Blumentopfes ohne Rand entsprechen. Sollten Sie keine Stichsäge haben, bohren Sie Löcher am Rand entlang und arbeiten dann mit einer Raspel nach.
Legen Sie das gesamte Oberteil nun auf die Grundpfosten und richten Sie das Beet mit einer Wasserwaage aus. Achten Sie darauf, dass Sie zum Abfluss hin ein leichtes Gefälle benötigen – sonst staut sich das Wasser und ihre Pflanzen laufen Gefahr, dass die Wurzeln darunter leiden. Das Ausrichten geschieht am einfachsten durch das tiefere Einschlagen der Pfähle, die in Richtung des Gefälles stehen.
Bevor Sie das Hochbeet auf den Pfosten festschrauben, stülpen Sie vier Blumentöpfe verkehrt herum auf die Grundpfosten. Die mit einer Schraube fixierten Blumentöpfe sind die Schnecken-Barrikade. Damit Ihr Beet nicht zu asymmetrisch wirkt, sollen Sie die Blumentöpfe mittig anbringen.
Zusammenbau Unterkonstruktion und Beetkiste
Bohren Sie als Nächstes für die Verschraubung der Beetkiste durch die Blumentöpfe in den Grundpfosten vor. Sie laufen ohne Vorbohren Gefahr, dass die Blumentöpfe sonst beim Einschrauben zerspringen und auch die Grundplatte Schaden nimmt.
Abdichten der Beetkiste
Für das Abdichten und damit den Schutz der Beetkiste vor dem Verrotten benötigen Sie nun die Folie. In der Praxis haben sich hier dicke, wasserdichte Folien wie Isolierfolie aber auch Teichfolie bewährt. Die Folie wird nicht mit Nägeln oder Klammern in der Kiste fixiert – damit würde sie undicht werden. Allein durch das Gewicht und Volumen der Erde wird die Folie auf Position gehalten. Schlagen Sie die Folie als Schutz vor Regen- und Gießwasser über die Kanten. Außen können Sie die Folie beispielsweise mit kleinen Reißnägeln fixieren.
Das zuvor in Blumentopf-Breite gebohrte Loch müssen Sie nun frei-schneiden. Den Blumentopf hierfür können Sie nun einfach einstecken oder aber mit Silikon verkleben – damit ist auch der Abfluss fertig.
Somit bleibt Ihnen zum Schluss nur noch die Gärtner-Arbeit, das Hochbeet mit Gartenerde zu befüllen und zu bepflanzen. Dank Hochbeet wird nun der Rücken geschont und die gefräßigen Schnecken finden den Weg zu Ihrem Gemüse oder Ihren Kräutern nicht mehr – und müssen somit auch nicht mehr qualvoll auf die eine oder andere Art dezimiert werden.